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Tradition verpflichtet!


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uf dem Lande waren Cafés bis in die 50er Jahre eher ungewöhnlich. Das galt auch für Kerpen und die heutigen Stadtteile, die ehemals eigenständige Gemeinden waren. Lediglich in Horrem konnte man vor dem zweiten Weltkrieg eine Cafe-Konditorei aufsuchen, deren Etablierung wohl angeregt wurde durch die Nähe zur Stadt Köln, die mit der Eisenbahn damals nach halbstündiger Fahrt zu erreichen war.

In Kerpen entstand damals ebensolche Einrichtung am 01.10.1953, als nämlich Paul und Cäcillia Mysliwietz auf dem Filzengraben neben der Einmündung des Klostergäßchens eine Konditorei einrichteten, die zunächst nur als reines Verkaufsgeschäft, also ohne Gastraum, betrieben wurde. Die Eheleute Mysliwietz folgten damit einem beginnenden Trend, der den Kuchenkauf stärker in den Vordergrund brachte und das hauseigene Backen allmählich zurückdrängte. Hinzu kam, dass alsbald in Kerpen und dessen Umgebung der Kuchen von Mysliwietz wegen seiner hervorragenden Qualität immer stärkern Zuspruch erfuhr.

Bereits nach vier Jahren war die Kapazitätsgrenze von Produktion und Verkauf im alten Hause erreich, so dass man sich Umschau nach größeren Räumlichkeiten hielt. Fündig wurde man an der Hahnenstrasse Ecke zur Kölner Strasse in den Räumen der ehemaligen Gaststätte Schenk. Man gestaltete die Örtlichkeit so um, dass zu Produktionsräume, Verkaufstheken und ein Cafe entstanden.
 

An der Kölner Str. 7, in der nähe des Kolpinghauses und des ehemaligen Rathauses, erstand die Familie ein Grundstück, auf dem sie das heutige Gebäude mit Wohn und Produktionsräumen errichteten. Der im Erdgeschoß großzügig gestaltete Verkaufsraum und das Gemütlich ausstrahlende Café öffneten im Oktober 1968 ihre Pforten. In den folgenden Jahren entwickelte sich das Geschäft prächtig, während Erich Mysliwietz in führenden Cafes in Köln sein Handwerk erlernte und schließlich die Ausbildung mit der Meisterprüfung als Konditormeister abschloss. Seit Jahren ist Erich Mysliwietz Obermeister der Konditoren-Innung.

Gisela und Erich Mysliwietz übernahmen den Familienbetrieb, tatkräftig begleitet von den Tanten Maria, Franziska und Anna, federführend im Oktober des Jahres 1994. Sie führten die Konditortradition nun in zweiter Generation fort und erweitern zunächst das spezifische Sortiment durch weiter Kuchen-, Torten-, Pralinen- und Kleingebäck-Kreationen.

Inzwischen wird außer den traditionell gefertigten süßen Köstlichkeiten reichhaltiger Frühstücks- und ausgewählter Mittagstisch angeboten und von den Kunden gerne angenommen.

Räumliche Erweiterungen des Gastraums stellen eine im Sommer genutzte Terrasse und in der Übergangszeit ein lichtdurchfluteter Wintergarten dar.

Mit freundlicher Genehmigung: Verein der Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V. Aus: Josef Krings/ Wilhelm Volk: Erben des Apicius… - vom Essen und Trinken an Neffel und Erft. Kerpen 2005.